Tayfun Bademsoy wurde in Mersin in der Türkei geboren. Im Alter von zehn Jahren kam er mit seinen Eltern nach Deutschland. Nach seinem Abitur studierte er zunächst Psychologie an der TU Berlin. Schon während des Studiums bekam er seine erste TV-Hauptrolle in dem Fernsehfilm „Zuhaus unter Fremden“ (1979) von Peter Keglevic. 1983 spielte er unter der Regie von Peter Stein in der Schaubühneninszenierung „Klassen Feind“. Die Kinofassung wurde auf der Berlinale uraufgeführt.
Weitere Theaterarbeiten in Frankfurt und Berlin folgten. Ein Jahr später konnte Bademsoy in Dominik Grafs Jugenddrama „Treffer“ als Motorrad-Freak ‚Tayfun’ überzeugen. Anfang der 1990er-Jahre wurde Bademsoy in der ARD-Vorabendserie „Zwei Schlitzohren in Antalya“ neben Horst Janson einem breiten Fernsehpublikum bekannt. Weitere feste Serienrollen hatte der türkischstämmige Schauspieler als Kommissar ‚Yüksel’ in der ZDF-Krimi-Reihe „Ein starkes Team“ (1994 bis 2009), als Ehemann von Kommissarin Obermaier im Münchner „Polizeiruf 110“ (2000 bis 2009) sowie als Vater ‚Metin Arkadas’ in der Comedy-Serie „Alle lieben Jimmy“ (2006 bis 2007).
Kinozuschauer kennen Bademsoy auch aus „Anam“ (2001), „Süperseks“ (2004), „Maria an Callas“ (2006) und der mehrfach ausgezeichneten internationalen Produktion „Beyond the Sea“ (2004) unter der Regie von Kevin Spacey. Zuletzt hat er die ZDF-TV-Komödie „Liebeskuss 2“ abgedreht. Als ‚Sultan’ war er 2012 in der neuen Verfilmung von „Baron Münchhausen“ zu sehen.
Als Synchronsprecher ist Tayfun Bademsoy vor allem durch die Stimme für die Rolle ‚Sayid’ in der US-Serie „Lost“ bekannt. Zudem sprach er in dem Kino-Film „Harodim“. Neben der Schauspielerei arbeitete Tayfun Bademsoy, der 1991 eine Regie-Assistenz bei Dominik Graf absolvierte, auch als Autor, Regisseur und Produzent von Kurz-, Fernseh- und Werbefilmen. Um die Gleichbehandlung ausländischer Schauspieler zu fördern, gründete er 1999 die Schauspieler-Agentur »foreign faces«, die später in »International Actors« umbenannt wurde und ausschließlich ausländische Schauspieler vertrat.