Happy Birthday, Commander Perkins! ...
Bondi am 27. Dezember 2016
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In diesen Wochen wird Commander Randy Perkins runde 40 Jahre alt.
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Wie lange seine Ideen und Entwürfe den Perkins-Schöpfer
H. G. Franciskowsky
bereits umgetrieben haben mögen – wir wissen es nicht. Aber bei dem Vielschreiber aus Barsbüttel konnte eine derartige Kreation in Windeseile an Form gewinnen; in diesem Fall womöglich ausgelöst durch die
konkrete Anfrage des Plattenlabels EUROPA, das Mitte der 70er Jahre seine Suche nach neuen Serienstoffen forcierte. So erschienen die ersten sechs Perkins-Abenteuer dann auch als EUROPA-Hörspiele und bildeten
den legendären »Wega-Zyklus«, der auch heute noch seine Hörer fasziniert. Es folgte eine neunteilige Jugendromanreihe bei Schneiderbuch und weitere drei Hörspiele bei EUROPA. Danach war leider schon wieder
Schluss; ein befriedigendes Serienende war den Lesern und Hörern nicht vergönnt.
Nach nur knapp acht Jahren wirkte Commander Perkins mit seinem eher nüchternen Zukunftsrealismus bereits unmodern und konnte mit den damals bestimmenden Science-Fiction-Trends nicht mehr mithalten.
In den Kinderzimmern boomten mittlerweile Kinohits
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Skriptautor Hans Gerhard Franciskowsky verfasste für EUROPA fortan Hörspielserien wie
Flash Gordon
oder BraveStarr
oder Masters of the Universe.
Und anstatt die Story von Commander Perkins an einer besonders spannenden Stelle weiterzuführen, hatte das Hörspiellabel derweil die Rechte an dessen großen Bruder ergattert und griff nun darauf zurück: Großadministrator
Perry Rhodan
ging mit einem Kassetten-Zwölfteiler in Serie und verdrängte Randy Perkins endgültig aus der Produktionsagenda. Auch die Romanerscheinungen von Schneiderbuch verebbten im Jahre 1984.
So blieb Commander Perkins ein kleines nostalgisches Kapitel der 70er und 80er Jahre, an das sich eine ganze Hörer- und Lesergeneration allerdings mit Freude erinnert. EUROPAs Konkurrenzlabel MARITIM griff
diese nostalgischen Impulse schließlich auf und brachte von 2002 bis 2008 noch einmal sämtliche Schneiderbuchromane als Hörspielumsetzungen heraus. Doch vielleicht wegen des geänderten Serientitels
Das Sternentor
(die Rechte am Originaltitel liegen nach wie vor bei BMG), vielleicht auch wegen der neuen Besetzung – an den Erfolg alter Hörspieltage konnte Commander Perkins nicht mehr anknüpfen.
Immer wieder ist verzweifelt versucht worden, den Commander aufzupeppen und den jeweils gängigen Trends anzupassen.
Dabei ist die Serie im Kern eigentlich alles andere als unmodern. Denn noch immer steht der Dimensionsbrecher für die ganz großen Menschheitsträume: Das Reisen ohne Zeitverlust, das Entdecken und Besiedeln
ferner Welten, der Kontakt mit fremden Intelligenzen ... Und auch aus heutiger Sicht würde eine Erfindung wie der Dimensionsbrecher unzählige diplomatische Verwicklungen verursachen,
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Zugegeben, mit dem Aufwand heutiger SciFi-Spektakel lassen sich die Hörspiele von vor 40 Jahren nicht messen. Dennoch haben die alten Geschichten einen nachhaltigen Eindruck im Bewusstsein vieler Hörer und Leser
hinterlassen. Und vielleicht zeigt dieses Beispiel nur ein weiteres Mal, dass faszinierende Ideen auch ohne pompöse HD-Special-FX eine großartige Kraft besitzen …
Darauf – EIN PROSIT – und den allerherzlichsten Glückwunsch,
lieber Commander Randy Perkins! |
Verfasst von Bondi